
Na, Freunde der gepixelten Suplexes und digitalen Piledrivers – habt ihr euch jemals gefragt, wie gut WWF RAW is WAR auf dem SNES wirklich war?
Zeit für einen Deep Dive in den Ring der Retro-Wrestling-Geschichte!
Nachdem WWF Super WrestleMania sich auf dem SNES erfolgreich ins Wrestling-Game-Universum geboxt hatte, war es fast so sicher wie ein Hulk Hogan-Leg Drop, dass da noch mehr kommen musste. Neben WWF Royal Rumble erschien dann Ende 1994 WWF RAW is WAR – aber konnte es die Erwartungen erfüllen oder blieb es eher im Midcard-Status hängen?
Das Roster – Eine epische Battle Royale der Legenden
Fangen wir mit dem Herzstück eines jeden Wrestling-Games an: dem Roster. Statt der bescheidenen 10 Superstars aus Super WrestleMania bekam man hier stolze 12. Klingt erstmal nicht weltbewegend, aber hey – zwei Kämpfer mehr können den Unterschied machen!
Was direkt auffällt: Die Auswahl an Wrestlern wurde ordentlich durchgemischt. Während der gute alte Undertaker wie ein unsterblicher Phönix aus der Asche wieder dabei war, mussten Legenden wie Hulk Hogan, Macho Man Randy Savage und Ted DiBiase das virtuelle Squared Circle verlassen. Dafür glänzten Neuzugänge wie Bret "The Hitman" Hart, Razor Ramon, Yokozuna und Shawn Michaels.
Mit anderen Worten: Starpower? Check! Klar, ein paar Fanlieblinge fehlten, aber für damalige Verhältnisse konnte man sich nicht allzu sehr beschweren – außer man war Hardcore-Hogan-Fan und wollte jedem Gegner das imaginäre Shirt vom Leib reißen.
Matcharten – Mehr Action als ein Royal Rumble am Frühstückstisch
Die Entwickler hatten offenbar einen Stuhl ins Meeting geworfen und gerufen: "MEHR MATCHTYPEN, BRÜDER!" Denn genau das haben sie gemacht! Neben den Standardmodi wie 1vs1, Tag Team und Survivor Series Elimination Matches gab es jetzt auch richtig wilde neue Optionen:
- Brawl Mode - Keine Regeln, kein Ringrichter, keine Gnade! Der einzige Weg zum Sieg? Den Gegner so lange verdreschen, bis seine Energieleiste den digitalen Geist aufgibt.
- Tornado Tag Match - Weil ein normales Tag-Team-Match zu gesittet ist, prügeln sich hier alle vier Wrestler gleichzeitig – Chaos pur!
- Royal Rumble - Der absolute Fan-Favorit! Alle 12 Superstars treten an, aber nur einer bleibt am Ende im Ring stehen. Wer rausfliegt? Ganz einfach – über das oberste Seil und ab in die Retro-Vergessenheit.
Wenn das mal nicht für Abwechslung sorgte!
Das Gameplay – Mehr Stühle, mehr Action, mehr Spaß?
Neben neuen Matcharten hat sich auch im In-Ring-Geschehen einiges getan. Endlich konnte man Waffen benutzen! Klappstühle und Eimer lagen bereit, um mal ordentlich für Chaos zu sorgen – ein Feature, das viele Fans gefeiert haben.
Und dann war da noch der Ringrichter, der sich nicht mehr nur passiv das Spektakel anschaute, sondern jetzt umgenietet werden konnte. Wer schon immer mal wissen wollte, wie es aussieht, wenn ein Ref den Handtuch-Wurf ragequitted – hier war die Gelegenheit.
Zusätzlich bekamen die Wrestler endlich ihre eigenen Finisher und Special Moves, die man mit geheimen Tastenkombinationen ausführen konnte. Wer also immer schon mal Shawn Michaels’ Sweet Chin Music oder Razor Ramons Razor’s Edge pixelperfekt abfeuern wollte – hier war die Chance!
Fazit – Main Event oder doch eher Midcard?
Kommen wir zum wichtigsten Punkt: Hat das Game damals wirklich einen Titel verdient oder war es nur ein glorifizierter Jobber?
Positiv fällt auf, dass die Matchdynamik einen großen Sprung nach vorne machte. Die neuen Modi und Gameplay-Elemente sorgten für deutlich mehr Abwechslung und Langzeitspaß. WWF RAW is WAR fühlte sich schneller, chaotischer und actionreicher an als seine Vorgänger – genau das, was ein gutes Wrestling-Game ausmacht.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Das Roster hätte ruhig etwas größer ausfallen dürfen – zwei zusätzliche Wrestler waren nett, aber mehr wäre sicher möglich gewesen. Außerdem blieb die Grafik weitestgehend auf dem gleichen Niveau wie bei den Vorgängern, und auch wenn sich der Sound verbessert hatte, wäre hier noch mehr drin gewesen.
Endfazit: WWF RAW is WAR war ein solides Wrestling-Game mit coolen neuen Features, aber kein revolutionärer Game-Changer. Wer auf Nostalgie steht, wird definitiv seinen Spaß haben – und mal ehrlich, gibt es etwas Schöneres, als den Referee aus dem Ring zu prügeln und mit einem Stuhl auf Yokozuna loszugehen?
- Retro-Faktor: 9/10
- Gameplay-Spaß: 8/10
- Grafik-Sprung: 5/10
- Hulk Hogan-Entzugserscheinungen: 10/10
Also, wer heute Lust auf ein Stück Wrestling-Geschichte hat – besorgt euch das Ding, haut euch durch den Ring und genießt ein Stück SNES-Magie!